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Wann darf man Hecken schneiden?

Unser Ratgeber zeigt, wie gesunde Heckenpflege im Einklang mit den gesetzlichen Regelungen gelingt und wann Sie Hecken wie stark schneiden dürfen.

Frau mit Schutzbrille und Handschuhen schneidet mit einem STIHL Heckenschneider eine Hecke
Eine gesunde, gleichmäßige Hecke erfordert einen regelmäßigen Schnitt.

Übersicht: Wann darf man Hecken schneiden?

  • Das Bundesnaturschutzgesetz regelt, wann man Hecken schneiden darf

  • Starke Rückschnitte sind aus Gründen des Tierschutzes ab dem 01. März verboten

  • In der Zeit vom 01. März bis einschließlich 30. September sind nur leichte Pflegeschnitte erlaubt

  • Nisten Vögel in der Hecke, ist das Schneiden gänzlich verboten

  • Wer trotz Verbots eine Hecke stark zurückschneidet, riskiert ein Bußgeld

  • Die zuständige Gemeinde kann Ausnahmegenehmigungen erteilen

  • Gesunde Heckenpflege gelingt im Einklang mit den Regelungen

Man darf Hecken von Oktober bis Ende Februar stark zurückschneiden oder auf den Stock setzen. Wann der optimale Zeitpunkt für einen Radikalschnitt Ihrer Hecke ist, kommt darüber hinaus auf die Heckenart an.

Ja, ein Formschnitt ist bei Hecken im Sommer erlaubt. Allerdings dürfen Sie dabei nur maximal den jährlichen Zuwachs entfernen und den Formschnitt nur dann durchführen, wenn in der Hecke keine Vögel nisten. Suchen Sie Ihre Hecke deshalb vorab gründlich auf Vogelnester ab.

Wer eine Hecke trotz Verbot schneidet, riskiert ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro. Die konkrete Höhe des Bußgeldes hängt vom Einzelfall sowie dem jeweiligen Bundesland ab, in dem die Hecke verbotenerweise geschnitten wurde.

Hecken schneiden: Gesetz in Österreich zum Vogelschutz

Braungefiederter Singvogel mit Jungen in einem Nest

Um Vögel zu schützen, ist der Heckenschnitt gesetzlich geregelt.

Seit dem Jahr 2010 regelt das Bundesnaturschutzgesetz den Schutz von Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen zentral für die Bundesrepublik Deutschland und damit auch den Zeitraum, wann man Hecken schneiden darf. 

In Paragraf 39 Absatz 5 des Gesetzes ist aus Gründen des Tier- und insbesondere des Vogelschutzes ein Schneideverbot verankert. Es betrifft unter anderem Hecken, Gebüsche und andere Gehölze.

Wann darf man Hecken also nicht schneiden?

Der Vogelschutz umfasst insbesondere die Nist- und Brutzeit von Vögeln. Diese beginnt bundesrechtlich am 01. März. Um die Tiere weder beim Nestbau noch während der Brutzeit zu stören, gilt das Schneideverbot vom 01. März bis einschließlich 30. September. Während dieser Zeit ist es in Deutschland verboten, Heckenpflanzen radikal zu schneiden oder auf den Stock zu setzen.

 

Lediglich leichte Pflegeschnitte, die den jährlichen Zuwachs entfernen, sind nur dann noch gestattet, wenn keine Vögel in der Hecke nisten. Der Naturschutzbund NABU empfiehlt darüber hinaus, solche Pflegeschnitte nicht in der Hauptbrutzeit zwischen März und Juni durchzuführen.

Wann darf man Hecken schneiden?

Wann man eine Hecke konkret schneiden darf, hängt von der Art des Schnittes ab. Im Folgenden zeigen wir, welcher Schnitt wann erlaubt ist, und welche Strafen bei Verstößen drohen.

Ab dem 01. Oktober dürfen Sie Hecken stark zurückschneiden und auf den Stock setzen. Bevor Sie sich an die Arbeit machen, vergewissern Sie sich bitte, dass keine Vögel, sonstige Säugetiere oder Amphibien dort ihren Lebensmittelpunkt eingerichtet haben. Zum Wohl der Tiere verschieben Sie Ihr Vorhaben gegebenenfalls.

Radikale Rückschnitte sind bis einschließlich Ende Februar erlaubt. In den Wintermonaten brüten zwar noch keine Vögel, doch Hecken bieten unter anderem auch Igeln ein Quartier zur Überwinterung. Gehen Sie deshalb vorsichtig vor. Falls Sie einen überwinternden Igel entdecken, darf dessen Unterschlupf nicht beschädigt oder zerstört werden, da Igel zu den besonders geschützten Tieren gehören. Erhalten Sie in solch einem Fall die Hecke und setzen Sie Ihre Arbeit mit etwas Abstand fort.

Von März bis einschließlich September darf man Hecken nicht stark zurückschneiden. Ein leichter Formschnitt der Hecke ist aber erlaubt. Nur wer in dieser Zeit mehr als den jährlichen Zuwachs entfernt oder die Hecke schneidet, obwohl Vögel darin brüten, riskiert ein Bußgeld.

Wer eine Hecke in der gesetzlich vorgeschriebenen Schonzeit vom 01. März bis 30. September schneidet, ohne dafür eine Ausnahmegenehmigung oder einen „vernünftigen Grund“ zu haben, muss mit einem Bußgeld rechnen. 

Droht zum Beispiel eine große Hecke nach einem Sturm auf die Straße oder den Bürgersteig umzukippen, stellt die Gewährleistung der Verkehrssicherheit einen „vernünftigen Grund“ dar. Bevor Sie in solch einem Fall mit der Heckenschere an die Arbeit gehen, halten Sie am besten Rücksprache mit der zuständigen Naturschutzbehörde und erkundigen sich, ob in Ihrem konkreten Fall eine Ausnahmegenehmigung erforderlich ist.

Sie haben ein Baugrundstück erworben und müssen für die Durchfahrt der Baustellenfahrzeuge eine Hecke entfernen? 

Dann setzen Sie sich am besten direkt mit Ihrer Gemeinde in Verbindung. Die zuständige Stelle kann Ihnen eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Entfernen Sie die Hecke auf eigene Faust, machen Sie sich strafbar. Wie hoch solch eine Strafe ausfällt, ist Ländersache und hängt darüber hinaus vom Einzelfall ab. Die höchst genannte Maximalstrafe beträgt bis zu 100.000 Euro. Doch soweit muss es nicht kommen. Denn die richtige Pflege Ihrer Hecke gelingt im Einklang mit dem Bundesnaturschutzgesetz.

Der ideale Zeitraum

Beherzte Arbeiten erledigen Sie ab Oktober, leichte Pflegeschnitte und Schnitte zur Gesunderhaltung Ihrer Hecke ab März. So lautet die Vorschrift im Bundesnaturschutzgesetz. Doch für die optimale Pflege, gesunden Wuchs und kräftige Triebe hängt der ideale Zeitraum von der Art Ihrer Heckenpflanzen ab.

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