Schattenrasen: So kann er gedeihen

Auch wenn die Lichtverhältnisse in Ihrem Garten nicht optimal sind, haben Sie mit Schattenrasen gute Aussichten auf eine Grünfläche. Erfahren Sie, worauf man dabei achten muss.

Schattenrasen mit Gartentisch und Stühlen, im Hintergrund lehnt ein Fahrrad an einem Holzzaun

Übersicht: Schattenrasen 

  • Schattenrasen braucht drei bis vier Stunden Sonne am Tag, um gesund zu bleiben 
  • Für die Anlage eines Schattenrasens benötigt man spezielle Rasensamenmischungen 
  • Schattenrasen nicht zu tief mähen: 5–6 cm sind ideal 
  • Schattenrasen wächst langsamer und muss seltener gemäht werden als sonnige Rasenflächen 
  • Jährlich vertikutieren und nachsäen, damit Schattenrasen dicht wächst 

Was ist Schattenrasen? 

In fast jedem Garten gibt es Bereiche, die über den Tag durch Bäume, Sträucher oder Gebäude verschattet werden. Rasen wächst im Schatten nicht zu einer satten Grünfläche heran, weil die Lichtausbeute für das Rasengras viel zu gering ist.  

Schattenrasen ist dagegen eine Rasensamenmischung aus speziellen Grasarten, die auch bei weniger Licht gedeihen. Ganz ohne Sonne kommt aber auch ein Schattenrasen nicht aus. Deshalb eignet sich diese Rasensorte am besten für Bereiche mit Halbschatten oder lichtem Schatten. Was bedeutet das aber genau und was sind die Voraussetzungen für einen gesunden Schattenrasen? 

Voraussetzungen für schönen Schattenrasen 

Auch wenn der Name etwas anderes suggeriert: Schattenrasen gedeiht nicht im Vollschatten. Er braucht ein Mindestmaß an Sonnenlicht zum Wachsen – drei bis vier Stunden am Tag sollten es sein. Diese Lichtmenge kann im Halbschatten erreicht werden.  

Als halbschattig werden Gartenbereiche bezeichnet, die etwa den halben Tag lang volle Sonne bekommen und die übrige Zeit verschattet sind. Schattenrasen geht also in der Sonne nicht kaputt, wie man vielleicht denken könnte, er braucht nur nicht so viel davon. 

Schattenrasen an einem Holzzaun, im Hintergrund Rosensträucher und Bäume
Schattenrasen kann gut im Halbschatten gedeihen

Durch die höhere Luft- und Bodenfeuchtigkeit in schattigen Bereichen wächst im Schattenrasen mehr Moos als auf sonnigeren Rasenflächen. Abhilfe schafft hier jährliches Vertikutieren und anschließende Nachsaat, um eine möglichst dichte Grasnarbe zu erhalten. 

Zu feuchter Boden ist für Schattenrasen ein Problem, vor allem Staunässe. Dem können Sie beim Anlegen des Rasens durch eine gute Lockerung und Vorbereitung des Bodens entgegenwirken.  

Erstaunlicherweise gibt es beim Schattenrasen jedoch häufig Probleme mit zu trocknem Boden, zum Beispiel wenn das dichte Laub von Bäumen kaum Regen durchlässt. Nadelbäume an der Schattenrasenfläche konkurrieren als Flachwurzler mit den Rasengräsern um Wasser und Nährstoffe. Laubbäume entziehen dem Boden während des Blattaustriebs ebenfalls Feuchtigkeit, die dem Rasengras dann fehlt. Prüfen Sie also regelmäßig, ob Ihr Schattenrasen eine Beregnung benötigt. 

 

Die besten Schattenrasen-Samen 

Ob Zierrasen, Sport- und Spielrasen, Hitze- und Trockenrasen oder eben Schattenrasen: Für jede Art von Nutzung oder Standortbedingung sind abgestimmte Rasensamenmischungen aus unterschiedlichen Grassorten erhältlich. 

Schattenrasenmischungen enthalten immer auch Grassorten, die für sonnige Rasenflächen geeignet sind, wie Weidelgras, Wiesen-Rispengras und Rotschwingel. Diese werden sowohl ergänzt durch schattenverträgliche Rasensamen als auch solche, die wenig Nährstoffe brauchen, Trockenheit aushalten und schnell keimen. Das Läger-Rispengras „Poa Supina“ sollte in allen Schattengrassamen-Mischungen enthalten sein. Es gehört zu den Rasensamen, die Schatten und auch Sonne bestens vertragen. 

Nahaufnahme einer Hand mit Rasensamen über der Erde

Schattenrasenmischungen enthalten auch Grassorten für Sonnenflächen

Diese Grassorten sind am besten als Schattenrasen-Samen geeignet: 

  • Läger-Rispengras (Poa supina) 
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa) 
  • Gewöhnlicher Rotschwingel (Festuca rubra) 
  • Härtlicher Schwingel (Festuca ovina duriuscula) 
  • Schafschwingel (Festuca trachyphylla) 
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne) 
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis) 

Schattenrasen säen: Wann und wie? 

Wenn Sie einen Schattenrasen anlegen wollen, liegt der beste Zeitpunkt zum Säen im Frühjahr, wenn die Temperaturen 8 bis 10 °C erreichen und Bäume und Sträucher die Rasenfläche noch nicht durch ihr Laub verschatten. Nach der Aussaat benötigen die jungen Schattengräser wie alle Rasensamen zum schnellen Keimen so viel Sonnenlicht wie möglich.  

Über den Sommer und Herbst hat der Schattenrasen dann Zeit, um gut anzuwachsen. Dadurch wird er unempfindlicher gegen Krankheiten, Frost und Feuchtigkeit als ein Schattenrasen, den Sie im Herbst säen. 

Haben Sie die richtigen Schattenrasen-Samen besorgt, gehen Sie bei der Bodenvorbereitung und Aussaat des Schattenrasens so vor, wie wir es in unserem Ratgeber Rasen anlegen ausführlich beschreiben. Legen Sie besonderes Augenmerk auf das Lockern und Aufbereiten des Bodens, um Staunässe und der damit einhergehenden Gefahr verstärkter Moosbildung vorzubeugen. 

Besonders wichtig ist, dass Sie das junge Schattengras mit ausreichend Wasser versorgen. Auch wenn in weniger besonnten Bereichen der Boden die Feuchtigkeit besser hält, entziehen flachwurzelnde Nadelbäume und im Frühjahr austreibende Laubbäume an der jungen Rasenfläche dem Boden so viel Feuchtigkeit, dass für die Graspflanzen kaum etwas übrigbleibt. 

Schattenrasen wird mit einem Rasensprenger gewässert 
Schattenrasen benötigt ausreichend Wasser

Nachsaat: am besten nach dem Vertikutieren 

Wie die Neuaussaat sollten Sie auch die Nachsaat des Schattenrasens wegen der besseren Anwuchsbedingungen besser im Frühjahr als im Herbst angehen. Verbinden können Sie das Nachsäen mit dem Vertikutieren, nach dem sich im Schattenrasen meist viele Kahlstellen zeigen. Diese sollten Sie möglichst schnell schließen, damit Moos und Unkraut weniger Chancen haben, die Lücken zu füllen. 

Schattenrasen mähen, düngen und pflegen

Damit ein Rasen im Schatten zu einer dichten und schönen Grasnarbe heranwachsen kann, benötigt er etwas mehr Pflege als besonnte Rasentypen. Bedenken Sie auch, dass Schattenrasen aufgrund der schlechteren Lichtbedingungen länger zum Regenerieren braucht, wenn die Fläche intensiv benutzt und belastet wurde. Bei der richtigen Rasenpflege im Winter kann sich Ihr Schattenrasen erholen und im Frühjahr gesund wachsen.

Alternativen zum Schattenrasen 

Auch mit den genannten Pflegemaßnahmen gibt es keine hundertprozentige Garantie, dass Ihr Schattenrasen zu einer saftigen Grünfläche heranwächst. Wollen Sie sehr dunkle, vollschattige Gartenbereiche begrünen, sind schattenliebende Bodendecker oder Stauden die natürlichere und pflegeleichtere Wahl.