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Wildblumenwiese anlegen

Für eine natürliche und tierfreundliche Gartengestaltung ist es eine wunderbare Idee, eine Wildblumenwiese anzulegen. Wir erklären Ihnen, wie es geht.

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Übersicht: Wildblumenwiese anlegen

  • Wildblumenwiese als ökologische und pflegeleichte Art der Gartengestaltung

  • Aussaat im Frühjahr oder Spätsommer auf magerem Boden

  • Fläche abstecken, lockern, Bausand einarbeiten und aussäen 

  • Wildblumenwiese zweimal jährlich mähen 

  • Wässern entfällt weitgehend

Ihre Wildblumenwiese sollten Sie zweimal jährlich mähen. Einmal im März und das zweite Mal nach der ersten Blüte je nach Art zwischen Ende Juli oder August.

Eine Wildblumenwiese sollte im Frühling gesät werden von Ende März bis Mai. Aber auch im Spätsommer (bis September) können Sie eine Wildblumenwiese anlegen. Beachten Sie dabei die Hinweise für das jeweilige Saatgut.

Die meisten Wildblumen gedeihen gut auf magerem Boden. Wenn Sie eine Wildblumenwiese anlegen, sollten Sie bei lehmiger Bodenbeschaffenheit daran denken, den Boden mit Sand abzumagern.

Für Wildblumenwiesen eignen sich spezielle Samenmischungen. Empfehlenswert ist eine Samenmischung mit heimischen Arten wie zum Beispiel Margerite, Johanniskraut oder Acker-Ringelblume. Daneben gibt es auch Samenmischungen mit exotischen Arten wie Kalifornischer Mohn oder Riesen-Goldrute. Mischungen mit exotischen Pflanzen sind nicht so langlebig wie die aus heimischen Arten und für viele Insekten wertlos.

Eine Wildblumenwiese ist mehrjährig, wenn Sie mehrjährige Pflanzen aussäen, zum Beispiel Kornblume, Gänseblümchen und Spitzwegerich.

Es ist nicht empfehlenswert, Blumensamen einfach auf die Wiese zu streuen, um eine Wildblumenwiese anzulegen. Vorher sollten Sie unter anderem Rasen und Unkraut entfernen und eine Bodenverbesserung vornehmen, damit die Wildblumenwiese gut anwachsen kann.

Klar abgegrenzte Wildblumenwiese auf einem Gartengrundstück

Ein sonniger Ort ist perfekt für Wildblumen.

Der richtige Zeitpunkt

Als passender Zeitpunkt, um eine Wildblumenwiese anzulegen, gilt je nach Art der Pflanzen für die Aussaat der Frühling von Ende März bis Mai oder der Spätsommer und Herbst bis September.

Als Standort bietet sich ein sonniger Platz an, beispielsweise vor einem Zaun, einer Schuppen- oder Hauswand. Aber auch für eine Wildblumenwiese im Schatten oder Halbschatten gibt es viele geeignete Pflanzen, die sich dort wohlfühlen, zum Beispiel Gelbes Buschwindröschen oder Hohler Lerchensporn.

Der Boden sollte mager sein, das heißt sandig, wenig humusreich und nährstoffarm. Bei üblichem Gartenboden lohnt sich eine Bodenverbesserung. Mischen Sie dafür Sand bei, damit Ihre Blumenwiese für Bienen optimal gedeihen kann. 

Da man einen Naturstandort nicht exakt nachbauen kann, wird sich erst im Laufe der Jahre ein Gleichgewicht der Arten einstellen – einige werden verschwinden, während sich andere wohlfühlen und durchsetzen. Da die meisten Gartenböden zunächst zu fett sind, werden sich in den ersten Jahren Arten durchsetzen, die mit mehr Nährstoffen auskommen. Einige Jahre nach dem Anlegen der Wildblumenwiese kann eine Nachsaat sinnvoll sein.

Wildblumenwiese anlegen: So gelingt es Schritt für Schritt

Im Folgenden erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie in Ihrem Garten eine Wildwiese anlegen und was Sie dafür benötigen.

Werkzeuge und Geräte zum Anlegen einer Wildblumenwiese auf einer Rasenfläche, darunter die Akku-Motorsense STIHL FSA 57
Werkzeug und Material werden bereitgelegt.
  • Samen für Insektenwiesen aus dem Fachhandel

  • Seil oder Wäscheleine mit Pflöcken zum Markieren der Fläche

  • Trockener Sand/Vogelsand zum Strecken des Saatguts

  • bei lehmigem Boden grober Bausand 

  • Schüssel zur Aussaat des Saatgutes 

  • Schubkarre 

  • Spaten

  • Schaufel

  • Grabegabel

  • Gießkanne, bei größeren Flächen Rasensprenger und Schlauch

  • Metallrechen und Holzharke

  • Eimer für Unrat

  • Hammer für die Pflöcke

  • Passende Arbeitsausrüstung 

Die Arbeit mit starken Geräten macht Freude und lässt Sie über sich hinauswachsen. Gut, wenn Sie dabei auf eine wirkungsvolle und sichere Schutzkleidung setzen können. 

Tragen Sie beim Arbeiten mit den Geräten von STIHL immer Ihre persönliche Schutzausrüstung. Details erfahren Sie in der Bedienungsanleitung für Ihr Produkt. Machen Sie sich vor dem ersten Arbeitseinsatz gründlich mit Ihrem Gerät vertraut und stellen Sie vor jedem Einsatz sicher, dass Ihr Gerät in einwandfreiem Zustand ist. 

Ihr STIHL Fachhandel bereitet auf Wunsch jedes Gerät für den ersten Einsatz vor und berät Sie bezüglich der Schutzkleidung zu Modellen und Größen, die Sie in aller Ruhe anprobieren können. Denken Sie bitte daran, dass eine persönliche Schutzausrüstung kein Ersatz für eine sichere Arbeitstechnik ist.

Ein Mann in STIHL Arbeitsschutzausrüstung auf einem Gartengrundstück
Vor der Arbeit wird eine Schutzausrüstung angelegt.

Wildblumenwiese anlegen: So gehen Sie vor

1. Fläche abstecken

Markieren Sie die Fläche, auf der Sie die Wildblumenwiese anlegen möchten, mit einer Wäscheleine und Pflöcken. Geschwungene Flächen markieren Sie mit dem Gartenschlauch oder einem Seil.

Ein Mann markiert die Fläche zum Anlegen einer Wildblumenwiese mit Wäscheleine und Pflöcken
Mit Pflöcken wird die Fläche markiert.

Entfernen Sie Rasensoden gründlich mit dem Spaten und beseitigen Sie mögliches Wurzelunkraut sowie Steine mit einer Metallharke. Rasensoden lassen sich kompostieren oder zum Füllen eines Hochbeetes nutzen – als Trennschicht zwischen dem groben und feinen Material.

Ein Mann hebt mit einem Spaten Rasensoden aus einer Wiese
Die Fläche wird zunächst von Rasen befreit.

Lockern Sie den Boden mit einer Grabegabel. Stechen Sie diese grob im 45-Grad-Winkel in den Boden und heben Sie diese aus dem Boden, damit Erde durch die Zinken rieselt. Graben Sie bitte nur bei schwerem Boden um, sonst nicht – so werden das Bodenleben und darin lebenden Tiere geschont.

Nahaufnahme, wie ein Mann mit einer Grabegabel den Gartenboden lockert
Zum Umgraben eignet sich eine Grabegabel.

Es ist wichtig, den Boden zwei Wochen lang ruhen zu lassen und anschließend aufgekeimtes Unkraut abzuhacken. Das erspart Ihnen auch das Walzen, da sich der Boden setzt und trittfest wird. Unkrautsamen bleiben im Boden über Jahrzehnte keimfähig und keimen, sobald sie optimale Bedingungen haben – so wie nach einer Bodenlockerung. 

Ein Mann auf einem Gartengrundstück transportiert in einer Schubkarre Gartenabfälle
Gartenabfälle werden weggebracht.

Bei lehmigem Boden sollten Sie Bausand verteilen und gründlich einarbeiten, um den Boden zu lockern, durchlässiger zu machen und „abzumagern“. Nährstoffe werden so im Prinzip über ein größeres Bodenvolumen verteilt. Harken Sie Ihre Fläche glatt und ebnen Sie sie mit der Holzharke.

Ein Mann verteilt mit einem Spaten Bausand auf lehmigem Gartenboden, um ihn abzumagern
Bausand macht den Boden lockerer und durchlässiger.

Mischen Sie das Saatgut mit trockenem Vogelsand. So lassen sich die oft kleinen und in ihrer Form bunt gemischten Samen gleichmäßig verteilen und Sie sehen auf dem dunklen Boden, wo bereits Saatgut liegt.  

Wichtig: Nutzen Sie keinen klumpenden Bausand. Bringen Sie die Mischung nun aus. In der Regel benötigen Sie 5 bis 10 Gramm Saatgut pro Quadratmeterfläche, Details finden Sie auf der Packung.

Ein Mann bringt Saatgut für eine Wildblumenwiese aus
Das Saatgut wird mit Vogelsand gestreckt und verteilt.

Harken Sie die Saat etwas ein und klopfen Sie den Boden mit der Schaufel fest. Bei größeren Flächen nehmen Sie dafür eine Walze. Wässern Sie den Boden und halten Sie ihn bis zum Keimen der Saat feucht.

Ein Mann harkt die Saat für eine Wildblumenwiese auf dem Gartenboden ein
Die Saat wird eingeharkt, damit sie gut anwachsen kann.

Was Sie nach dem Anpflanzen beachten sollten 

Nachdem Sie Ihre Wildblumenwiese angelegt haben, wird sie Ihnen kaum Pflegeaufwand bereiten – ein paar Dinge sollten Sie trotzdem bedenken.

Ein Mann in Arbeitsschutzausrüstung mäht mit der Akku-Motorsense STIHL FSA 57 eine Wildblumenwiese

Das Mähen fördert die Versamung einjähriger Arten.

Wildblumenwiese mähen

Es gibt gute Gründe dafür, Ihre Wildblumenwiese zu mähen. Niedrigere Pflanzen bekommen so die Möglichkeit, durchzutreiben und zu blühen. Zudem magert das Entfernen bestehender Pflanzen den Boden nach und nach ab, da die Nährstoffe aus dem Boden in den Pflanzen „eingebaut“ sind und damit von der Fläche verschwinden.

Das ist vorteilhaft, da Wildblumen am besten auf nährstoffarmem Boden gedeihen. Ein weiterer Pluspunkt: Das Mähen und das anschließende Liegenlassen der Pflanzen fördert die Versamung vor allem einjähriger Arten.

Ihre Wildblumenwiese für Bienen sollten Sie zweimal jährlich mähen. Das erste Mal sollten Sie im März mähen, denn die Stängel der Blumenwiese dienen vielen Nutzinsekten im Winter als Unterschlupf und körnerfressende Vögel wie Finken fressen im Winter die Samen. Das zweite Mal sollten Sie nach der ersten Blüte mähen – bei vielen Arten entspricht das den Monaten Juli und August.

Nahaufnahme, wie jemand mit der Akku-Motorsense STIHL FSA 57 eine Wildblumenwiese mäht

STIHL Profi-Tipp

Lassen Sie das Mähgut ein paar Tage auf der Fläche liegen und trocknen und geben Sie es erst anschließend in den Thermokomposter, die Biotonne oder zur Gründeponie. Zum richtigen Kompostieren sind zu viele Samen enthalten, die sonst an unerwünschten Stellen im Garten keimen. 

Wenn Sie die Samen gründlich ausschütteln, können Sie das Mähgut auch auf offene Kompostmieten geben, um so Ihre Gartenabfälle richtig zu entsorgen

Mähen Sie größere Flächen in Etappen und lassen Sie dazwischen eine Woche Pause, damit Insekten wie Bienen noch länger etwas von den letzten Blüten haben.

Nahaufnahme einer üppig blühenden Wildblumenwiese mit Kornblumen, Klatschmohn und Margeriten

Einen herrlichen Anblick bietet die blühende Wildblumenwiese.

Wie Sie Ihre Wiese pflegen

Eine Wildblumenwiese für Bienen ist besonders pflegeleicht, da Sie sie, wie bereits beschrieben, nur zweimal im Jahr zu mähen brauchen und das Wässern weitgehend entfällt.

Halten Sie nach dem Keimen den Boden noch feucht und wässern Sie ruhig im ersten Jahr bei Hitze nach, um Ihre Wildblumenwiese zu pflegen. Schon im nächsten Jahr ist dies nicht mehr nötig, dann haben sich die Pflanzen etabliert.

Haben Sie nach der Saat ein Auge auf Unkraut, das den Wildblumenpflänzchen zusetzen und sie verdrängen kann. Oft dauert es einige Jahre, bis eine stabile Wildblumenwiese entstanden ist. Manche Arten setzen sich durch, andere verschwinden – genau wie in der freien Natur. 

Vorteile einer Insektenwiese 

Eine Wildblumenwiese ist nicht nur ein schöner Hingucker, sondern zugleich eine umweltfreundliche Art der Gartengestaltung – perfekt auch für einen bienenfreundlichen Garten.

Eine Wildwiese lockt Schmetterlinge und Bienen an, gibt Tieren einen Lebensraum und lädt so zu einem genauen Beobachten und Entdecken der Natur ein. Die Pflanzensamen dienen heimischen Vögeln als Nahrung und die Blumen bieten Igeln Unterschlupf. 

Zudem ist eine Blumenwiese besonders pflegeleicht im Vergleich zu herkömmlichem Rasen, da sie nur selten gemäht werden muss. Auch Gießwasser sparen Sie, da Sie eine Wildblumenwiese nur bei anhaltender, ausgeprägter Trockenheit wässern sollten. 

Bevor Sie eine Wildblumenwiese anlegen, gibt es ein paar Dinge zu bedenken – zum Beispiel die Wahl des Saatguts und den passenden Zeitpunkt.

Was Sie zum Saatgut wissen sollten

Wenn Ihre Wildblumenwiese mehrjährig sein soll, dann wählen Sie Saatgut aus, das nicht nur aus exotischen Pflanzen besteht. Diese blühen zwar schön, sind aber weniger langlebig. 

Grüner Tipp

Verwenden Sie nach Möglichkeit hochwertiges, lokales Saatgut. So brauchen Sie auf frisches Grün nicht zu verzichten, vermeiden aber ökologisch bedenkliche Transportwege.

Um eine Wildblumenwiese anzulegen, sollten Sie bevorzugt immer auf heimische Arten zurückgreifen. Dafür eignen sich zum Beispiel die folgenden:

  • Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)
  • Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)
  • Fettwiesen-Margerite (Leucanthemum ircutianum) und Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnliches Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
  • Immenblatt (Melittis melissophyllum)
  • Klatschmohn (Papaver rhoeas)
  • Kornblume (Centaurea cyanus)
  • Margerite (Leucanthemum ircutianum und vulgare)
  • Rotklee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesenlieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Wilde Möhre (Daucus carota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)

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