Gartenpflanzen, die wenig Wasser brauchen
Gut für Geldbeutel und heiße Sommer: Wir zeigen Ihnen, welche Pflanzen wenig Wasser brauchen und wie Sie im Garten Wasser sparen.
19.08.2024
Übersicht: Gartenpflanzen, die wenig Wasser brauchen
- Regelmäßig zwischen den Stauden hacken, um die Verdunstung zu reduzieren
- Mulchschichten aus Rasenschnitt, Humus oder Häckselgut zwischen den Pflanzen verteilen, um den Boden vor dem Austrocknen zu schützen
- Hecken und Büsche als Windschutz pflanzen
- Regenwasser sammeln und zum Gießen nutzen
In der Regel brauchen jene Gartenpflanzen wenig Wasser, die kleine Blätter oder tiefgehende Wurzeln haben. Dicke, silbrige oder graue Blätter schützen die Pflanze ebenso vor dem Austrocknen wie Flaum auf den Blättern, weshalb auch sie wenig Wasser brauchen.
Es gibt einige Blumen, die wenig Wasser brauchen – hier kann man sich an den blühenden Stauden und Gehölzen orientieren. So brauchen zum Beispiel Rosen wegen ihrer tiefgehenden Wurzeln wenig Wasser. Auch Lavendel, Drillingsblume und Sonnenblume können gut mit Trockenheit umgehen.
Zu den Sträuchern, die wenig Wasser brauchen, gehört die Felsenbirne. Sie hat keine großen Ansprüche an ihren Standort und produziert essbare Früchte. Auch Sträucher aus Kolkwitzie brauchen wenig Wasser, sind anspruchslos und vertragen trockene Zeiten gut. Besonders prächtig blüht der Gewöhnliche Judasbaum, der robust ist und ebenfalls wenig Wasser braucht.
Die Staude Purpursonnenhut braucht wenig Wasser, blüht rosa, rot, weiß oder orange und wird bis zu 70 Zentimeter hoch. Sonnenbraut ist eine weitere Staude, die wenig Wasser braucht, volle Sonne und Trockenheit gut verträgt und leuchtende Blüten trägt. Steinquendel hat einen geringen Wasserbedarf und ist bienenfreundlich.
Wenig Wasser brauchen Hängebirke, Nussbaum, Hainbuche und Traubeneiche. Auch Robinien und Ahornarten brauchen wenig Wasser.
Warum einige Pflanzen wenig Wasser brauchen
Der Aufbau einer Pflanze entscheidet, wie hoch ihr Wasserbedarf ist. So benötigen beispielsweise Pflanzen mit kleinen Blättern weniger Wasser. Doch nicht etwa, weil es weniger Pflanzenmaterial zu versorgen gibt, sondern weil kleine Blätter eine geringere Oberfläche haben und so die Verdunstung reduziert wird.
Auch Gartenpflanzen mit besonders dicken Blättern brauchen weniger Wasser. Diese Dickblattgewächse speichern in ihren Blättern Wasser, das ihnen über längere Zeit zur Verfügung steht.
Tiefe Wurzeln helfen ebenfalls beim Wassersparen: Tiefwurzler sind nicht auf die schnell austrocknende obere Erdschicht angewiesen, sondern erreichen auch die Wasservorräte, die tiefer in der Erde liegen.
Achten Sie zudem beim Pflanzenkauf auf Exemplare mit Blättern in silbriger oder grauer Farbe oder mit einem feinen Flaum. Der Flaum schützt vor dem Austrocknen und die hellen Farben reflektieren das Sonnenlicht, wodurch sich die Pflanze weniger aufheizt.
Pflanzen, die wenig Wasser brauchen: Gartenpflanzen mit wenig Wasserbedarf
Natürlich müssen Sie jetzt nicht durch das Gartenfachgeschäft Ihres Vertrauens gehen und jede Pflanze auf die Größe oder Farbe ihrer Blätter kontrollieren. Wir haben für Sie aufbereitet, welche Gartenpflanzen wenig Wasserbedarf haben. Denn es gibt einige Pflanzen, die viel Sonne vertragen und wenig Wasser brauchen, mit denen Sie Ihren Garten verschönern und bereichern können.
Blumen, die nicht viel Wasser brauchen
Der Begriff Blume ist eher umgangssprachlich und meint krautige, blühende Pflanzen, also Beet- und Balkonpflanzen sowie strauchige Stauden. Blühende Stauden und Sträucher finden Sie in den entsprechenden Abschnitten weiter unten, eine kleine Auswahl klassischer Blumen haben wir hier zusammengestellt.
Auch wenn sie sonst hohe Ansprüche an ihre Pflege haben, gehören Rosen (Rosa) zu den Blumen, die wenig Wasser brauchen. Die tiefen Wurzeln des Gehölzes versorgen die Pflanze auch an sonnigen Standorten mit genügend Feuchtigkeit.
Wildrosen (Rosa moyesii oder Rosa multiflora) sind allgemein sehr robust. Mit Trockenheit können aber auch die Edelsorten hervorragend umgehen.
Das Portulakröschen (Portulaca grandiflora) blüht mit ihren leuchtenden Blüten in weiß, gelb, rosa oder in vielen Mischfarben und ist dabei sehr pflegeleicht.
Die Blume geht gut mit Trockenperioden um, da sie in ihren dicken Blättern Wasser gut speichern kann.
Die leuchtend gelb blühende Sonnenblume (Helianthus annuus) wurzelt fast so tief wie sie hoch ist und kommt deshalb gut an tiefer im Boden befindliches Wasser.
Ihre Samen sind gutes Vogelfutter und die Blüten sind bei manchen Sorten tellergroß.
Liguster (Ligustrum vulgare) kann nicht nur als Hecke, sondern auch als frei wachsender Strauch im Garten stehen. Der immergrüne Strauch braucht nicht viel Wasser, verträgt aber Überflutungen ebenso wie Sonne und Schatten.
Liguster wird bis zu vier Meter hoch und ist ein idealer Partner für Blütenpflanzen.
Sommerflieder (Buddleja davidii) ist ein Schmetterlingsmagnet und bietet auch Bienen Nahrung. Somit ist der blühende Strauch gleich in doppelter Hinsicht gut für die Umwelt: Er ist eine Pflanze, die wenig Wasser braucht und dabei hilft, den Garten bienenfreundlich zu gestalten.
Sommerflieder wird je nach Sorte zwei bis drei Meter hoch und kommt mit kargen Böden und hoher Sonneneinstrahlung bestens zurecht.
Der Europäische Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius) ist angenehm robust und wassersparend. Er verträgt pralle Sonne und Halbschatten, ist bodentolerant und schnittfest.
Der Pfeifenstrauch kann als Einzelstrauch oder Blütenhecke gepflanzt werden, wird bis zu 3 Meter hoch und blüht von Mai bis Juni.
Weitere Sträucher, die wenig Wasser brauchen:
- Blasenspiere (Physocarpus)
- Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
- Flieder (Syringa vulgaris)
- Gewöhnlicher Judasbaum (Cercis siliquastrum)
- Glanzmispel (Photinia fraseri)
- Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia):
- Kolkwitzie (Kolkwitzia amabilis)
- Kornelkirsche (Cornus mas)
- Perückenstrauch (Cotinus coggygria)
- Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
- Rosenakazie (Robinia hispida)
- Vogelbeere (Sorbus aucuparia)
- Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
Stauden mit wenig Wasserbedarf
Trockenheit und schlechter Boden? Kein Problem für Hartgesottene, denen im Winter eher nasse oder feuchte Füße zu schaffen machen als sommerliche Hitze. Wenn Sie einen schweren Lehmboden haben, sollten Sie ihn für Prärie-Gräser und Stauden mit wenig Wasserbedarf mit grobem Sand abmagern und durchlässiger machen. So beugen Sie dem Wasserstau an den Wurzeln vor.
Die in Rosatönen blühende Bergenie (Bergenia) ist eine robuste Staude, die wenig Wasser braucht.
Sie blüht in der Sonne üppiger, verträgt aber auch Schatten gut und ist als Mauerkrone geeignet.
Die Wurzeln vom Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum), auch Blutröschen genannt, reichen tief in die Erde, weshalb diese Staude wenig Wasserbedarf hat und Trockenheit gut aushält.
Blut-Storchschnabel wächst gute 40 Zentimeter hoch und ist breitbuschig bis bodendeckend.
An sonnigen Standorten bilden sich die karminroten Blüten von Juni bis August.
Die Dalmatiner-Glockenblume (Campanula portenschlagiana) ist an einem sonnigen bis halbschattigen Standort eine schöne Alternative zum bekannten Blaukissen – oder auch eine Ergänzung, da sie sich von Juni bis August in Schale wirft, wenn das Blaukissen nach der Blüte bereits wieder grün geworden ist.
Die robuste Staude mit geringem Wasserbedarf wirft im Winter ihr Laub ab.
Weitere Stauden Pflanzen, die wenig Wasser brauchen:
- Blauraute (Perovskia superba)
- Gold-Garbe (Achillea clypeolata ‚Moonshine‘ oder ‚Parker‘)
- Großblumiges Mädchenauge (Coreopsis grandiflora)
- Mazedonische Witwenblume (Knautia macedonica ‚Melton Pastels‘)
- Nachtkerzen (Oenothera-Arten und -Sorten)
- Pfingstrosen (Paeonia-Arten und -Sorten)
- Purpursonnenhut (Echinacea)
- Sonnenbraut (Helenium-Sorten)
- Steinquendel (Calamintha nepeta)
- Taglilie (Hemerocallis-Hybriden)
- Weißer Sonnenhut (Echinacea purpurea ‚Alba‘)
- Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana)
Bodendecker, die wenig Wasser brauchen
Bodendecker sparen im Schnitt mehr Wasser als andere Pflanzen, da sie weniger nackte Erde zwischen sich lassen und so weniger Wasser verdunsten kann. Ein paar besonders schöne Bodendecker stellen wir Ihnen hier vor.
Die Garten-Elfenblume (Epimedium x rubrum) wird gute 30 Zentimeter hoch, wächst am besten im Schatten und Halbschatten und eignet sich gut zur Unterpflanzung von Bäumen, da sie deren Falllaub einfach schluckt.
Der Bodendecker verträgt sommerliche Trockenheit gut. Schneiden Sie das Laub im Frühjahr mit einer Heckenschere zurück, um im April und Mai die volle Blütenpracht zu genießen.
Sand-Thymian (Thymus serpyllum) eignet sich besonders für trockene, karge und durchlässige Standorte.
Der Bodendecker blüht von Juni bis August und ist eine schöne Bienenweide und Duftpflanze.
Filziges Hornkraut (Cerastium tomentosum) ist ein Bodendecker, der Sonne liebt und wenig Wasser braucht.
Die Pflanzen wachsen sogar in Mauerfugen von Trockenmauern und die weißen, sternförmigen Blüten locken im Mai und Juni zahlreiche Insekten an.
Weitere Bodendecker, die wenig Wasser brauchen:
- Polster-Silberraute (Artemisia schmidtiana ‚Nana‘)
- Stachelnüsschen (Acaena buchananii)
- Wollziest (Stachys byzantina)
Bäume mit wenig Wasserbedarf
Bäume, die wenig Wasser brauchen, kommen oft aus mediterranen Gegenden, in denen es trocken und warm ist. Diese Bäume sind aber meist nicht frosthart und sollten daher nicht im Garten gepflanzt werden. Am robustesten sind deshalb unsere heimischen Bäume.
Die meist blühende Robinie (Robinia) kommt in vielen Formen daher, die alle wenig Wasser brauchen und einen sonnigen Standort bevorzugen. Die duftenden Blüten sind eine ideale Bienenweide.
Samen und Rinde der Robinie sind jedoch giftig, seien Sie daher mit Kindern und Haustieren, insbesondere Pferden, vorsichtig.
Weitere Bäume, die wenig Wasser brauchen
- Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
- Feldahorn (Acer campestre)
- Hagebuche (Carpinus betulus)
- Hängebirke (Betula pendula)
- Lärche (Larix)
- Echte Walnuss (Juglans regia)
- Sauerkirsche (Prunus cerasus)
- Sommerlinde (Tilia platyphyllos)
- Spitzahorn (Acer platanoides)
- Stieleiche (Quercus robur)
- Traubeneiche (Quercus petraea)
- Winterlinde (Tilia cordata)
Nützliche Helfer bei der Gartenarbeit
Wasser sparen im Garten
Unabhängig von der Auswahl Ihrer Pflanzen können Sie im Garten einiges an Wasser sparen. Mit ein paar einfachen Maßnahmen halten Sie zum Beispiel das Wasser von der Verdunstung ab und damit den Boden länger feucht.
Mit unseren Tipps unterstützen Sie die Pflanzen bei gesundem Wachstum, ohne dabei Wasser zu verschwenden.
Regelmäßiges Hacken oder Grubbern bekämpft nicht nur Unkraut, sondern spart auch mindestens jedes zweite Gießen. Der Boden ist von hauchdünnen Röhren, den sogenannten Kapillaren durchzogen, die Wasser aus tieferen Bodenschichten nach oben leiten. Dort verdunstet es ungenutzt.
Kappen Sie diese Röhrchen mit Ihrer Hacke, dann ist der Wassernachschub unterbrochen und der Boden bleibt feucht. Da die obere Erdoberfläche austrocknet, sehen Sie den Effekt nicht. Aber wenn Sie mit dem Finger etwas tiefer in den Boden gehen, sehen und spüren Sie dort dunkle und feuchte Erde.
Humus, oder alternativ Blumenerde, speichert Wasser und verbessert die Bodenstruktur. Bei sandigen Böden eignen sich zusätzlich Tonminerale oder Bentonit.
Fleißige Mikroorganismen im Boden verbauen Dauerhumus (der bereits verrottet und daher sehr beständig ist) mit Tonteilchen zu Ton-Humus-Komplexen um. Der entstandene Tonanteil speichert Wasser und Nährstoffe.
Mithilfe schneller Tests zur Bodenanalyse können Sie die Bodenart und ihre grobe Zusammensetzung bestimmen. Damit lässt sich herausfinden, welche Behandlung für den Boden die beste ist.
Das Mulchen mit Gras, Mulch, Rindenkompost oder Häckselgut liefert beim Zersetzen nach und nach Nährstoffe. In erster Linie hilft es aber beim Wassersparen, da Mulch wie ein Sonnenschirm auf den Boden wirkt und ihn vor dem Austrocknen schützt.
Entfernen Sie vor dem Mulchen Unkraut und bringen Sie eine nur wenige Zentimeter dicke Schicht aus, damit sich nicht unzählige Schnecken darin verstecken. Mulchen Sie Gemüsebeete und Beerensträucher zwischen den Reihen dünn mit trockenem Gras, um die Verdunstung von Wasser zu verhindern. Dafür eignet sich beispielsweise hohes Gras, das Sie mit einem Freischneider abgeschnitten haben.
Für kurzlebige Gemüsekulturen ist auch Mulchfolie geeignet, die die Erde hervorragend vor Verdunstung schützt. In Beeten oder für Dauerkulturen ist sie aber nicht zu empfehlen, da die Bodenbearbeitung blockiert wird und Sie keinen Humus ausbringen können. Verwenden Sie in Beeten mit Blumen und Stauden stattdessen eine etwa 5 Zentimeter dicke Schicht aus Rindenkompost, Häckselgut oder günstiger Erde.
Grundsätzlich eignet sich Mulch prima als Schutz für die Erde: Sie wird vor Sonneneinstrahlung geschützt, Platzregen wird abgefedert und es verdunstet deutlich weniger Wasser.
Sie müssen nicht immer mehrere Meter hoch sein: Schon kleine Hecken bremsen im Sommer warme Winde und reduzieren so die Verdunstung von Wasser aus dem Boden.
Regenwasser ist für Sie kostenlos und für fast all Ihre Pflanzen besser. Stellen Sie daher möglichst mehrere oder eine große Tonne auf, um bei Regen so viel Wasser wie möglich aufzufangen.
Sind die Tonnen zu klein, reicht die Wassermenge nicht lange und Sie müssen schnell wieder auf das Wasser aus dem Hahn zurückgreifen.
Falls Ihr gesammeltes Regenwasser nicht reicht, oder es lange nicht geregnet hat, können Sie natürlich Wasser aus dem Gartenschlauch verwenden. Doch wie viel Wasser kommt eigentlich aus Ihrem Gartenschlauch? Die Menge variiert je nach Druck und Schlauch, pro Minute können bis zu 18 Liter Wasser herauskommen – oder deutlich weniger.
Deshalb ist es schwer, die richtige Wassermenge für Ihre Pflanzen abzuschätzen. Bewässern Sie rein nach Gefühl, bekommen die Beete meist weniger als die rund 10 Liter pro Quadratmeter, die sie benötigen.
Lassen Sie den Schlauch daher eine Minute lang laufen, fangen Sie das Wasser auf und bestimmen so die Menge. Alternativ können Sie auch einen Wassermengenzähler verwenden, der genauer, aber auch deutlich teurer ist.
So wie wir Menschen passen auch Pflanzen sich an gewisse Gegebenheiten an und diesen Umstand können Sie sich zunutze machen. Reduzieren Sie die Wassergaben auf das Nötigste.
Die Pflanzen sollen keinen Schaden davontragen, aber warten Sie mit dem Gießen ruhig, bis die Blätter etwas schlapp werden. Das regt die Pflanzen zur Bildung dicht verzweigter Wurzeln an, die weit in den Boden reichen, um das Wasser aus tieferen Bodenschichten zu nutzen.
Voraussetzung dafür: Die Pflanzen müssen an für sie idealen Standorten stehen. Sonst haben Schädlinge leichtes Spiel.
Mit unseren Tipps und den Listen von Gartenpflanzen, die wenig Wasser brauchen, steht dem Wassersparen nichts mehr im Wege. Das freut auch die Natur: Das Gießen mit Regenwasser und ein geringer Wasserverbrauch sind nachhaltig und schonen daher die Umwelt.